Absturzsicherung
Was ist eine Absturzsicherung?
Der Begriff Absturzsicherung umfasst bestimmte Praktiken und Vorrichtungen, die verhindern sollen, dass es aufgrund der Begebenheiten zu Abstürzen kommen kann. Je nach Arbeitsgebiet werden verschiedene Arten der Absturzsicherung angewendet. In dieser Kategorie finden Sie Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) wie z.B.:
Was Sie über Absturzsicherung wissen müssen
Hierarchie der Höhensicherungsmaßnahmen
Bei Arbeiten in der Höhe muss immer die Hierarchie der Höhensicherungsmaßnahmen beachtet werden:
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Vermeidung: Vermeiden Sie, wenn möglich, unnötige Arbeiten in der Höhe
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Permanenter Zugang: Nutzen Sie, wenn vorhanden, Laufstege und Gerüste
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Arbeitsbühnen: Arbeiten Sie in der Höhe, wenn möglich, immer mit Hubarbeitsbühnen
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Kollektive Sicherungsmaßnahmen wie Gerüste, Geländer oder Auffangnetze haben gegenüber persönlicher Schutzausrüstung Vorrang
Hauptanwendungsarten persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz
Es gibt drei Hauptanwendungsarten persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz:
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Rückhaltesysteme
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Haltesysteme
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Sturz-Auffangsysteme
Maßnahmen bei Arbeiten in der Höhe
Wenn die Möglichkeit eines Absturzes besteht, müssen Sie gesichert sein. Des Weiteren gilt:
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Arbeiten Sie nie alleine
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Beachten Sie den zur Verfügung stehenden Sturzraum
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Planen Sie Rettungsmaßnahmen vor dem Arbeitsbeginn
Richtlinien für Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz
Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) gegen Absturz müssen beinhalten:
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Anschlagpunkt gemäß EN 795
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Ganzkörper-Auffanggurt gemäß EN 361
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Auffanggerät / Verbindungsmittel, das:
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den Absturz auffängt
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die Fangstoßkraft auf max. 6 kN reduziert
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den Bremsweg begrenzt
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die Kollision mit Gegenständen verhindert
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Schutzhelm gemäß EN 12492 + EN 397
Mögliche Folgen eines Absturzes für die betroffene Person
Zu den möglichen Folgen eines Absturzes für die betroffene Person gehören:
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Der Abstürzende kann sich durch Aufprallen auf Gegenstände oder bauliche Einrichtungen verletzen
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Die auftretende Fangstoßkraft kann Verletzungen verursachen
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Längeres freies Hängen im Auffanggurt kann zu Problemen führen
Einstellen und Anpassen des Auffanggurtes
Längeres Hängen im Auffanggurt kann zu einem Hängetrauma führen.
Wenn Sie nach einem Sturz im Auffanggurt hängen, entstehen Druckstellen, welche die Durchblutung einschränken können. Durch das richtige Einstellen und Anpassen des Auffanggurtes kann eine Hängetrauma verhindert werden.
Wichtig: Der Brustteil darf nicht belastet sein, das Körpergewicht muss auf dem Sitzteil liegen.
Ein nicht richtig eingestellter Auffanggurt kann zu einem orthostatischen Schock führen was bedeutet, dass sich das Blut in der unteren Körperhälfte sammelt und dadurch die lebenswichtigen Organe nicht richtig versorgt werden.
Die Gefahr des orthostatischen Schocks kann vermieden werden durch:
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korrektes Anpassen des Auffanggurtes
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schnelles Befreien aus der Hängelage mit der benötigten Ausrüstung
Rettung der verunglückten Person
Grundsätzlich gilt: Rettungen dürfen nur durch dafür ausgebildete Personen ausgeführt werden.